Seit vier Wochen schaffe ich es mittlerweile den bösen Bockbieranstichen aus dem Weg zu gehen und meinen Magen vor Angriffen des Hochprozentigen zu schützen. Bisher gab es nur mal hier und da ein Glas Glühwein zum Aufwärmen, aber nichts in Massen (oder Maßkrügen). Nun passiert es schon wieder, dass der soziale Druck einen zum Trinken zwingt, denn die Feuerzangenbowle steht an. Die Feuerzangenbowle ist ein Ereignis der Universität Bamberg, dass sogar in Zeitungsberichten bis nach Nürnberg hin gelobt wird. Das ganze schaut folgendermaßen aus: Jeder bringt seine eigene Tasse mit, es gibt Glühwein umsonst, es wird so getan als wäre der Film "Die Feuerzangenbowle" ein Bamberger Film und es wird im Audimax gegröhlt. Beschimpft werden hauptsächlich die EuWis (höchster NC an unserer Uni), jedes Mal wenn es im Film "Streber" heisst, mit den mittlerweile leeren Tassen wird lautstark auf die Holztische geklopft, keiner versteht mehr was aus dem Film, alle singen und feiern, trinken und tanzen. Polonesen werden durch die Reihen gehüpft und irgendwann gibt es eine kurze Pause im Film, in der ein paar Studenten sich als Nikoläuse und Nikolausfrauen auf die Bühne stellen und für uns Strippen. Nachdem ich mittlerweile auch Dozentin bin, sehe ich dem ganzen mit leicht gemischten Gefühlen entgegen. Der größte Spaß der Uni und ich werde beim Mitmachen beobachtet. Drücken darf ich mich trotzdem nicht. Hoffentlich darf mein Magen sich diesmal aber etwas schonen... (Ich hab ein Bockbier-Trauma!)... und hoffentlich ist meine Wunde vom letzten Mal "angetrunken" spontan gegen die Wand fallen bald verheilt.
Früher als Ersti dachte ich immer "die großen Dozenten, alle todernst und erwachsen"...
vor 6 Jahren